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Imperil - Wie spült man es weg?

Hier beantworten wir Fragen zur Agni Yoga Lehre.

Re: Imperil - Wie spült man es weg?

Beitragvon stefu » Sa 31. Jul 2010, 13:51

Hallo zusammen!

Ja, Ichsucht ist meiner Ansicht nach tatsächlich auch eine Quelle für Gereiztheit und damit für die Entwicklung des Imperils.

Ich kann Dein Beispiel wunderbar nachvollziehen, Landon.
Denn ich durfte selbst erleben, wie schwer es ist mit einem Kind auszukommen, dass nicht nur aus eigener Anlage mit egoistischen Motiven und allerlei Aggression ausgestattet ist, sondern dessen unschöne Veranlagung zugleich auch von negativen Einflüssen aus dem „Freundeskreis“ sowie dem Drogenkonsum genährt wird.

Und dies brachte mich zu vielen negativen Gedanken. Von Wut, Hass, Ohnmacht hin zu Mordgedanken kam so jede Menge Unrat auf. Und in dieses negative Feuer wurde noch Benzin vom Jugendamt geschüttet, das einfach nicht helfen wollte; sowie weiteres Brennmaterial von Gerichten, die jegliches Tun des Kindes bei der Mutter bestraften, anstatt beim Kinde selbst – und dies, obwohl die vierzehn Jahre überschritten waren.

Da hilft es stets, genauer zu schauen. Was ist der eigentliche Auslöser? Und was das wirkliche Problem?

In meinem Fall war der Auslöser für meine Wut, meine schlechten Gedanken und natürlich auch meiner Taten das, was dieses Kind machte. Das schlechte Benehmen, der Egoismus, der Drogenkonsum, die ständigen Streitereien, welche entstanden, weil das Kind Geld in Unsummen forderte oder stahl oder seinen Willen mit Gewalt durchsetzte. Das Entsetzten, wenn ein Gericht wiedermal die Mutter verurteilte, obwohl das über vierzehn Jahre alte Kind vor Gericht arrogant auftrat und meinte, das ihm alles egal sei, weil sowieso die Mutter bestraft würde.

Dieses waren Auslöser. Doch nicht das Problem.
Das Problem war, dass ich mich persönlich in meinem beschaulichen Leben gestört fühlte. ICH nahm mich zu wichtig. Und zugleich war ICH wütend, weil ICH in meiner Lebensführung gestört wurde. Weil sich alles ums Kind drehte und nicht mehr um MICH.
Weil … Ja, weil das Buch AUM im Paragrafen 295 recht hat. Weil Imperil aus Ichsucht geboren wird.

Deine Empfehlung ist Gold wert, Landon.
Den anderen verstehen zu versuchen; sich selbst nicht als das Zentrum des Geschehens wahrnehmen.

Im Buch Agni Yoga im Paragrafen 15 wird beschrieben, dass nur Ruhe dem Nervensystem helfen könne, Imperil zu überwinden. Und gerade diese Ruhe fehlt oft in solcherlei Situationen.

Besserung trat erst ein, als sich alles beruhigte; als dieses Kind mit 16 Jahren auszog und im Hause Ruhe einkehrte (inkl. eines Umzugs, um der Energie des Ortes zu entfliehen).
Dann besserte sich die Situation nach und nach; heute ist das Verhältnis besser. Doch natürlich gibt es immer noch Probleme – wobei dieses Mal ich das Problem bin. Wenn ich mich mal wieder gestört fühle …

Das Ändern des Selbst scheint mir eine schwere Angelegenheit zu sein. Nicht unmöglich, doch mit Sicherheit nicht leicht. Daher habe ich in meinem Leben einige Anker gesetzt, die mein Gemüt festhalten im sicheren Hafen und nicht auf die stürmische See treiben lassen.
Sei es die Verdampfung von Eukalyptusöl oder die Einnahme Baldriantinktur, das Natron oder auch das Lesen in der Lehre am Morgen, um den Tag einzustimmen. Die Rückschau am Abend, um den Tag auszuklingen und in Eigenverantwortung zu betrachten.
Die Moslems haben durchaus recht, wenn ihr Islam fünf Gebete am Tag fordert – morgens, mittags, nachmittags, abends, nachts – so kann man nicht vergessen, wofür man lebt.

Wie auch Tsong dies in seinem Einführungsheft 16 – Tagesrhythmus – so treffend darlegt. Er benutzt hierbei die Assoziation des inneren Tempels. Die Moslems ein Gebet. Wie auch immer – es macht Sinn, sich immer wieder am Tag ins Bewusstsein zu rufen, dass man eine höhere Aufgabe zu bewältigen hat; dass man sein Bewusstsein entwickeln und seine Taten hierfür optimieren sollte. Und jeder sollte seinen Weg finden, sich dies ins Gedächtnis zu rufen.

Und wie auch in Selbsthilfegruppen, wo es Betroffenen alleine schon hilft, zu erfahren, dass ein ander ebenfalls unter dem Gleichen leidet und sie erfahren, wie andere damit umgehen, erachte ich auch dieses Forum und so ehrliche Aussagen, wie die von Dir Landon, als überaus hilfreich und wichtig.

Lieben Gruß
stefu
stefu
 
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