Man hört in esoterischen Kreisen immer wieder die Auffassung, es gäbe eine „Dual-“ oder „Zwillingsseele“, die zu mir gehört, die früher einmal von mir abgetrennt wurde, und die ich daher suchen muß, um mich wieder mit ihr zu vereinigen – den einen, idealen Partner sozusagen.
Das ist aber nicht zutreffend. Als zur Zeit der 3. Rasse (Lemurien, vor etwa 18 Mio Jahren) das weibliche und das männliche Geschlecht entstanden, wie wir sie heute kennen, trennten sich nur die physischen Körper. Die Seele dagegen, das höhere, geistige Ich, hat sich nicht in zwei Teile aufgespalten!
Meine Seele, die vor Jahrmillionen zuerst als Stein und später als Pflanze auf dem physischen Plan inkarnierte, erschien Anfang der 3. Rasse zunächst in geschlechtslosen, dann in androgynen Körpern. Seit Mitte der 3. Rasse nutzt sie bei ihren verschiedenen Verkörperungen teils männliche, teils weibliche Körper – sie selbst bleibt aber immer ein und dieselbe. In zukünftigen Rassen werden die Seelen nach Überwindung der Geschlechtertrennung in wieder anderen Körpern auftreten. An der Seele ändert sich aber nichts dadurch, daß sie im Laufe ihrer ewigen Existenz eine Vielzahl ganz verschiedener Hüllen benutzt.
Mein ewiges Selbst, die Seele, hat also kein „Gegenstück“, ohne das sie nicht vollständig wäre. Sie steht über den Geschlechtern, ist geschlechtslos wie die Engel, und trägt sowohl weibliche als auch männliche Aspekte in sich. In der jenseitigen, geistigen Welt gibt es keine Trennung der Geschlechter.
Natürlich gibt es „Seelenverwandte“ – also andere ewige Seelen, mit denen wir seit Jahrtausenden zusammen leben und arbeiten. Aber das ist etwas anderes.
Eine Seele, die als Mann inkarniert, kann eventuell nicht alle ihre weiblichen Aspekte zur Geltung bringen, und umgekehrt. Sie sehnt sich nach dem vollkommenen, synthetischen männlich/weiblichen Zustand, den sie aus dem Aufenthalt in der Höheren Welt vor dem Abstieg auf die Erde kennt. Die Natur lenkt diese Sehnsucht auf das andere Geschlecht; das ist aber nur ein Trick, um Nachkommenschaft hervorzubringen. Die Seele sollte das, was ihr zu fehlen scheint, nicht beim anderen Geschlecht, sondern in sich selbst suchen.