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Übung „Erhebung“ – 2. Teil: Reinheit

Übung „Erhebung“ – 2. Teil: Reinheit

Beitragvon Tsong » Di 4. Sep 2012, 13:19

Betrachten wir hier und in den folgenden Beiträgen den Zustand der „Erhebung“ genauer. Wodurch wird er charakterisiert?

Zunächst und vor allem durch Reinheit.

1. Der goldene Kern


Die meisten Menschen haben insgeheim eine große Sehnsucht nach Reinheit. Sie spüren, daß Sie durch das Leben in der heutigen Welt und durch ihre Gewohnheiten vielfach beschmutzt werden. Sie bemühen sich mit mehr oder weniger Nachdruck und Erfolg um Reinigung.

Der Grund dafür ist: Das geistige Wesen des Menschen ist in seinem Kern und seiner Natur nach rein wie ein neugeborenes Kind. Die Seele kennt kein Verlangen nach materiellen Dingen, nach Zigaretten, Alkohol oder Süßigkeiten, nach Geld oder Gewalt über andere; sie kennt keine Selbstsucht. Nach diesem unseren „Urzustand“, nach unserem „inneren Kind“, nach dem normalen und natürlichen Zustand unseres höheren Selbst sehnen wir uns zurück.

Damit keine Mißverständnisse entstehen: Wir bleiben bei der Lehre des Agni Yoga, daß in der Seele, die sich inkarniert, alle Eigenschaften aufgespeichert sind, die in früheren Leben erworben wurden. Das Kind bringt bei der Geburt also auch die Laster mit, die es noch nicht überwunden hat.

Aber man muß es so sehen: Diese negativen Aufspeicherungen sind wie Schlacke, wie Schmutz, der sich auf Gold legt. Der Goldklumpen bleibt in seinem Kern rein, auch wenn er über und über mit Dreck behaftet ist. Diese Ablagerungen sind seiner Natur fremd. Wenn man sie abkratzt, kommt der goldene Kern, so wie er eigentlich ist und immer sein sollte, wieder zum Vorschein.


2. Erfahrung der Reinheit


Bei der Übung „Erhebung“ graben wir uns durch die dicke Schicht von häßlichen, unnatürlichen Ablagerungen hindurch, die das Gold unserer Seele bedecken und verbergen, und stellen die Verbindung mit unserem eigentlichen, kindlich reinen Wesen wieder her. Dieses kommt für einen kurzen Moment zum Vorschein.

Wir erfahren wirklich, daß wir eigentlich ganz anders sind, als wir im alltäglichen Leben zum Ausdruck bringen. Wir haben jedenfalls in diesem Augenblick der „Erhebung“, der Feierlichkeit, der Loslösung von der Welt keine der schlechten Eigenschaften mehr, mit denen wir sonst kämpfen: Kein Verlangen, keine Gier, keine Ungeduld, keine Angst, keine Niedergeschlagenheit, keine Selbstsucht.

Der Raucher hat seine Sucht nach Zigaretten, der Trinker die nach Alkohol, der Kranke seine Depression tatsächlich überwunden – für den Moment. Damit geht ein beglückendes Gefühl der Befreiung einher.

Diese Erfahrung ist mit ein wenig Scham über unser sonst vielfach unwürdiges Leben, vor allem aber mit großer Freude verbunden: Wir spüren, wie schön und groß wir eigentlich, unserem Wesen nach, sind. Es überkommt uns das sehnsüchtige Gefühl, wie herrlich es wäre, wenn wir auch äußerlich, im Leben in der Welt, so sein könnten. Wir sind sicher, daß wir so sein sollten – daß der „Plan Gottes“ (die Evolution) uns so vorgesehen hat.


3. Reinigung


Äußere Maßnahmen sind unabdingbar. Ohne Disziplin wird es nicht gehen. Aber der entscheidende, grundlegende Impuls, um in den ursprünglichen, „gottgewollten“ Zustand der Reinheit zurückzukehren, ist die Erfahrung, die unsere Übung ermöglicht:

Es ist viel schöner, freudiger und würdiger, sich im Zustand der „Erhebung“ zu befinden, als in dem des Absturzes.

Wer sich immer wieder einmal in diesen Zustand versetzt, tut schon einen bedeutenden Schritt. Wer sich regelmäßig morgens und abends „erhebt“, ist bereits auf dem besten Weg, sich zu reinigen.

Natürlich stürzen wir alle bald wieder ab, sobald wir unseren virtuellen Berggipfel verlassen haben und wieder in die Alltagswelt hinabgestiegen sind – manchmal schon nach wenigen Minuten. Wenn wir uns aber immer wieder „erheben“, wird uns mit der Zeit der Kontrast zwischen diesem Zustand und dem Absturz derart stören, daß wir von selbst zu den äußeren Mitteln greifen werden, die erforderlich sind, um die unwürdigen Seiten unseres Lebens zu bekämpfen.

Die Übung „Erhebung“ gibt uns die Gewißheit, daß das möglich ist: Wir haben tatsächlich erfahren, daß wir überwunden haben, was uns quälte. Nun kommt es „nur“ noch darauf an, zu lernen, diesen erhabenen Zustand dauerhaft zu bewahren und unsere schlechten Eigenschaften (den Schmutz, der das Gold der Seele trübt) endgültig loszuwerden. Das ist die innere, geistige Arbeit, die ein Agni Yogi zu leisten hat.

Dabei kommt uns die Gewohnheit zu Hilfe: Was wir uns „angewöhnt“ haben, können wir uns auch wieder „abgewöhnen“. Normalerweise zeigen sich erste Erfolge der Übung also schon ziemlich schnell.
Tsong
 
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