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Der Weg des Schülers (8)

Der Weg des Schülers (8)

Beitragvon Tsong » So 3. Jul 2016, 16:45

16. Reinigung

Der Probeschüler kommt im Aschram, um einen hässlichen Ausdruck für einen hässlichen Sachverhalt zu verwenden, „völlig versaut“ an. Er ist durch seine bisherigen weltlichen Gewohnheiten tatsächlich im spirituellen Sinne beschmutzt. Seine Ausstrahlungen stinken und verpesten die reine Luft an diesem heiligen Ort.

Es ist also zunächst eine gründliche Reinigung erforderlich. Diese erfolgt auf ganz natürlichem Weg durch die Teilnahme an einem höheren, reineren Leben. Allein der Aufenthalt an einem heiligen Ort, das Zusammenleben mit spirituell gesinnten Seelenverwandten, das regelmäßige Hintreten vor einen Lehrer und die Beachtung der 10 Grundpfeiler der Praxis des Agni Yoga bewirken schon eine Läuterung, ohne dass Du zunächst mehr tun musst, als in der Gemeinschaft mit den anderen zusammenzuleben.

Das war seit allen Zeiten das Geheimnis der Klöster: Das Leben nach höheren Grundätzen an einem heiligen Ort heiligt.


17. Neue Identität: Schüler

Das Hauptziel des Agni Yoga ist die Verwandlung des Menschen von einem materiellen, vergänglichen in ein geistiges, unsterbliches Wesen.

Du gehst jetzt einen Schritt weiter und verwandelst Dich von einem Klempner, Arzt, Sportler oder Familienvater in einen geistigen Schüler.

Solange Du Dich im Aschram aufhältst (selbst wenn es „nur“ im Geist ist), ist es relativ leicht, eine Identität als Schüler zu begründen, weil Du inmitten von Schülern im Haus eines Lehrers lebst.

Die große Schwierigkeit ist, auch in der Welt, in Deinem normalen alltäglichen Leben diese Identität zu wahren. Unter der Menge der Ungeistigen bist Du als Meisterschüler ein Fremder. Du bist nur dann wahrhaftig ein Schüler der Bruderschaft, wenn Du nicht nur im Aschram, sondern auch in der Welt als ein solcher auftrittst.

Du brauchst Dich äußerlich nicht von den anderen zu unterscheiden. Aber Du musst unbedingt die Würde wahren, die mit Deiner neuen Stellung verbunden ist. Einem Schüler ist vieles verwehrt, was andere sich erlauben können. Du musst Dich so verhalten, dass Du am Abend in den Aschram zurückkehren und dem Lehrer wieder unter die Augen treten kannst

Es muss Dir den ganzen weltlichen Tag über bewusst bleiben, es muss Dein alles andere beherrschender Gedanke sein: Du wirst am Abend wieder vor den Toren des Aschram stehen und um Einlass bitten. Welch‘ eine Enttäuschung wäre es, wenn Du nicht eingelassen oder vom Lehrer nicht empfangen werden könntest, weil Du Dich beschmutzt, Deine Aufträge nicht erfüllt oder Dein Versprechen, die Regel einzuhalten, gebrochen hast!

So läuft Dein Tag auf dieses geistige Ziel hin, am Abend wieder in Deinem Himmel aufgenommen zu werden.

Möge der Mensch sich sicher merken, dass seine Festung nicht auf der Erde ist. Ebenso muss man daran denken, dass alle irdischen Arbeiten um der Rückkehr in die Überirdische Festung willen vollbracht werden. (Br II, 803)
Tsong
 
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